Hausmittel gegen Scheidenpilz

Nicht nur in den Sommermonaten ist der Scheidenpilz eine lästige Erkrankung bei Frauen. Gründe dafür sind mangelnde Intimhygiene, Medikamente, Diabetes, zu enge und nicht luftdurchlässige Kleidung.

Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, kann Scheidenpilz mit Hausmitteln und mit Medikamenten behandelt werden. Dabei wirken Hausmittel bei einer nicht ganz so starken Erkrankung genauso effektiv, wie herkömmliche Medikamente.

Frau im Bett

Frau mit Scheidenpilz

Vorbeugen ist besser als heilen

Scheidenpilz ist oft ein Zeichen mangelnder, aber auch übertriebener Hygiene. Deshalb ist das einfachste Mittel gegen Scheidenpilz eine angemessene Hygiene. Das heißt klares Wasser zum Reinigen der Vagina.

Im Handel erhältliche Mittel wie Duschgels, Intimsprays und Seife greifen die Scheidenflora an und begünstigen die Entstehung von Scheidenpilz. Viele Frauen verwenden gern Intimsprays im Glauben, so den vermeintlich unangenehmen Geruch zu verbergen. Der Einsatz dieser Mittel fördert jedoch eine Erkrankung und damit auch die Bildung eines unangenehmen Geruchs – vor allem bei bakteriellen Entzündungen.

Ständiges Waschen ist ebenfalls schädlich. Durch die ständige Feuchtigkeit im Intimbereich wird die Scheidenflora gereizt und die Entstehung von Scheidenpilz ebenfalls begünstigt.

Auch die Wahl der Unterwäsche spielt in das Risiko einer Erkrankung mit ein. Das Tragen atmungsaktiver Wäsche aus Baumwolle und die Verwendung von Binden und Slipeinlagen ohne Kunststoff verringern das Risiko, an Scheidenpilz zu erkranken. So kann die Feuchtigkeit besser aufgenommen werden und verbleibt nicht im Intimbereich.

Ebenfalls kritisch ist das Reinigen nach dem Stuhlgang. Einige Menschen reinigen den Analbereich von hinten nach vorn. Da Hefepilz auch im menschlichen Darm vorkommt, kann es bei einer falschen Reinigung zur Infektion kommen. Zur Vermeidung einer Infektion mit Hefepilzen sollten sich Frauen nach dem Stuhlgang daher von vorn nach hinten reinigen. So ist eine Übertragung unmöglich.

Vorsicht beim Sport

Frauen schwitzen beim Sport auch im Intimbereich. Die Feuchtigkeit und ein eventuell geschwächtes Immunsystem fördern ebenfalls die Entstehung von Scheidenpilz. Das Tragen von Funktionswäsche verringert das Risiko.

Was von vielen Radfahrerinnen unterschätzt wird, ist die Wahl des Fahrradsattels. Fahrradsattel, die keinen Schlitz in der Mitte besitzen, fördern die Entstehung von Feuchtigkeit durch Schwitzen und damit auch die Entwicklung von Scheidenpilz. Frauen, die viel Fahrrad fahren, sollten daher auf Fahrradsattel setzen, die einen Schlitz besitzen. So kann Luft an den Intimbereich gelangen und das Risiko einer Erkrankung an Scheidenpilz verringern.

Regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche

Hefepilze setzen sich auch gern in der Unterwäsche fest. Frauen mit Scheidenpilz sollten mindestens zwei Mal am Tag ihre Unterwäsche wechseln. Da es beim Scheidenpilz zu einem verstärkten Ausfluss kommt, sorgt dieser mehrmalige Wechsel zusätzlich für ein Wohlgefühl.

Um alle Erreger abzutöten, sollte diese Unterwäsche bei 95 °C gewaschen werden. Eine normale Maschinenwäsche bei 40 °C bringt nicht den gewünschten Effekt. Es kann zu einer Neuinfektion und damit zu einem endlosen Kreislauf der Erkrankung kommen.

Süß, süßer, Scheidenpilz

Hefepilze lieben Kohlenhydrate. Bereits beim Auftreten erster Symptome wie Juckreiz, Rötung und Brennen der Scheide und dem Auftreten eines bröckeligen weißen bis gelben Ausflusses sollten erkrankte Frauen auf die Verwendung von Zucker und Weißmehlprodukten verzichten. Bei einem übermäßigen Verzehr wird das Fortschreiten der Erkrankung negativ beeinflusst.

Bei einer Erkrankung sollte die Ernährung ausgewogen sein, wobei der Anteil an Obst und Gemüse überwiegen sollte. Erkrankte sollten außerdem auf Alkohol verzichten, um das Immunsystem nicht noch mehr zu schwächen.

Mit Heilkräutern gegen den Scheidenpilz

Wer auf den Einsatz von Medikamenten verzichten möchte, findet in einem Heilkräuter-Sud aus Kamille, Salbei, Zinnkraut, Eichenrinde, Kapuzinerkresse, Schafgarbe und Myrrhe das perfekte natürliche Heilmittel bei Scheidenpilz.

Dazu werden Zinnkraut, Schafgarbe, Kamille, Eichenrinde, Kapuzinerkresse und Myrrhe in kochendes Wasser gegeben. Nach einer Ziehzeit von zirka 15 Minuten ist der Sud aus Heilkräutern fertig und kann für Sitzbäder verwendet werden.

Für eine optimale Wirkung des Suds sind Sitzbäder zwei Mal am Tag notwendig.

Essig hilft bei Scheidenpilz

Oft unterschätzt und doch hilfreich sind Umschläge mit Essigwasser. Baumwolltücher, die mit Essigwasser ausgiebig getränkt wurden, werden für 20 Minuten auf die Vagina gelegt.

Diese Behandlung kann ein- bis zweimal am Tag erfolgen. Bereits nach wenigen Tagen ist eine Besserung der Beschwerden sichtbar.

Teebaumöl – Allheilmittel der Natur

Ähnlich wirksam ist Teebaumöl. Auch hier werden Baumwolltücher mit Teebaumöl getränkt und für zirka 20 Minuten auf die Vagina gelegt. Die Behandlung sollte ebenfalls ein- bis zweimal am Tag bis zum Abklingen der Beschwerden erfolgen.

Parallel dazu sollte auf Alkohol, Kohlenhydrate und zu viel Feuchtigkeit im Intimbereich verzichtet werden.

Probiotischer Jogurt fördert Bildung von Milchsäurebakterien

Probiotischer Jogurt wird auch von Frauenärzten zur natürlichen Behandlung von Scheidenpilz empfohlen. Die im Jogurt enthaltenen Laktobazillen (Milchsäurebakterien) helfen bei der Vorbeugung von Scheidenpilz – bereits vor der Erkrankung – und bekämpfen die Erreger. Nach den Ergebnissen neuester Forschungen sollen diese Erkenntnisse nun auch in die Entwicklung natürlich wirkender Medikamente einfließen.

Da Scheidenpilz nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich auftreten kann, empfiehlt sich das Auftragen des probiotischen Jogurts auch auf den äußeren Schambereich. Für die innere Anwendung kann ein Tampon in den Jogurt eingetaucht und normal in die Scheide eingeführt werden. Dieser Tampon sollte nach etwa vier Stunden entfernt werden.