Giftige Gartenpflanzen

Gartenpflanzen sind gewiss keine Dinge die man als Hausmittel betiteln würde. Da Hausmittel aber unserer Meinung auch viel mit der Natur zu tun haben, möchten wir Ihnen mit diesem Sonderthema die giftigsten Gartenpflanzen aufzeigen, damit Sie wissen bei welcher Pflanze vorsicht geboten sein sollte!

Eisenhut

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Der Eisenhut ist zwar eine nicht unbeliebte Zier- und Arzneipflanze, gilt aber weithin als die giftigste Pflanze in unseren Breitengraden. Sie wird zwischen einem halben Meter und zwei Meter groß und ist von der Wurzel bis zur Blüte hochgiftig. Am giftigsten ist allerdings die Wurzel. Wer nur 0,2 Gramm verzehrt, muss schon mit einer Vergiftung rechnen, 2 Gramm sind bereits tödlich.

Berühren sollte man den Eisenhut ebenfalls nicht, im Körper stellt sich an der Berührungsstelle schnell ein Taubheitsgefühl ein. Der Verzehr führt zu Übelkeit, Nervösität, Herzrhythmusstörungen und Krämpfen bis hin zu tödlichen Lähmungen des Kreislaufsystems.

Tollkirsche

Tollkirsche

Die schwarzen Tollkirschen sehen so verdammt lecker aus. Doch man hüte sich vor dem Verzehr! Das Nachtschattengewächs wird bis zu zwei Meter groß und blüht von Juni bis August. Der Verzehr von drei bis fünf Beeren kann bei Kindern bereits zum Tod führen, Erwachsene brauchen zehn bis zwanzig Beeren. Genauere Angaben sind schwierig, da der Giftgehalt der Pflanze von Standort zu Standort variiert. Bevor es allerdings zum Herzstillstand kommt zeigen sich einige andere Symptome: Zunächst wird der Mund trocken, die Pupillen weiten sich. Danach treten Sehstörungen und Verstopfung auf, der Puls und die Körpertemperatur erhöhen sich. Übrigens wird zwar oft nur vor den Beeren gewarnt, allerdings sind alle Teile der Pflanze sehr giftig.

Stechapfel

Stechapfel

Der Stechapfel gehört hierzulande zu den Klassikern unter den Giftpflanzen. Eigentlich liegt die Idee in zu verzehren auch weit weg, die Stacheln der Frucht laden ja nicht gerade zum Hineinbeißen ein. Wer es dennoch tut, muss mit dem schlimmsten rechnen: Halluzinationen und Bewusstseinstörungen sind nur das geringste Übel der toxischen Wirkung. Schluck- und Sprachstörungen treten auf, es kommt zu Mundtrockenheit und Sehstörungen. Bei größeren Mengen gehören geht die Vergiftung mit Herzrhythmusstörungen einher, im schlimmsten Fall führt eine Atemlähmung zum Tod. Wie viele giftige Pflanzen gehört der Stechapfel zu den Nachtschattengewächsen, alle Arten der Pflanze sind hochgiftig.

Engelstrompete

Engelstrompete

Die Engelstrompete stammt ursprünglich aus Südamerika, mittlerweile ist sie auch hier stark verbreitet – nicht zuletzt aufgrund ihrer wunderschönen, trompetenförmigen, hängenden Blüten. Zwar soll der Konsum der Engelstrompete auch die Stimmung heben, doch die nahezu unmögliche Dosierung ebnet einer Vergiftung den Weg.

So gesellen sich zur guten Laune ganz schnell Halluzinationen, Magen-Darm-Beschwerden und andere ernsthafte Komplikationen, die auch tagelang anhalten. Der Verzehr kann sogar zum Tod führen. Das ändert aber nichts daran, dass es viele Fans dieser Pflanze gibt, die auf ihre Engelstrompete im Garten oder auf der Terrasse nicht verzichten möchten. Bei ihrem Anblick ist das durchaus verständlich.

Bilsenkraut

Bilsenkraut

Das Bilsenkraut wird im Volksmund auch „Hexenkraut“ genannt. Der Grund liegt auf der Hand: Die Giftplanze wurde jahrhundertelang als Arznei eingesetzt. Da es dabei aber immer wieder zu Vergiftungen kam, greift man heute lieber ins Regal der Apotheke. 0,5 Gramm der Blätter wirken bereits giftig, 15 Samen sind für Kinder schon tödlich. Die Liste der Symptome ist ziemlich lang. So treten nach Hautrötungen und einem trockenen Mund Unruhe, Müdigkeit später dann Verwirrtheit, Halluzinationen, Herzrhythmusstörungen und komatöse Zustände auf. Bewusstlosigkeit und Atemlähmung sind im schlimmsten Fall die Folgen.

Gemeine Eibe

Gemeine-Eibe

Die Europäische oder auch Gemeine Eibe ist in Deutschland sehr weit verbreitet. Wer genau hinsieht, wird diese Pflanze garantiert in der näheren Umgebung finden. Alle Bestandteile der Pflanze enthalten toxische Verbindungen. Fünfzig bis hundert Gramm der Nadeln reichen um einen Menschen zu töten.

Das Gift der Pflanze wird vom Körper bereits innerhalb von dreißig Minuten aufgenommen und führt zu Schädigungen der inneren Organe. Zunächst kommt es allerdings zu einer Erweiterung der Pupillen, Erbrechen, Schwindel, Kreislaufschwäche und Bewusstlosigkeit. Besonders schlimm: Auch wer eine Eibenvergiftung überlebt wird mit langfristigen Leberschäden rechnen müssen.

Goldregen

Goldregen

Der Name des (Gemeinen) Goldregens erklärt sich sofort, wenn man die Pflanze einmal gesehen hat. Der beliebte Zierstrauch wurde 2012 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Der Strauch ist von der Wurzel bis in die Spitzen der hängenden Blüten sehr giftig, besonders giftig sind allerdings die Samen.

Der Goldregen enthält das Gift Cytisin, dass auch heute noch in Rauchentwöhnungspräparaten zum Einsatz kommt. Leider bleibt beim Konsum des Giftes sogar eine berauschende Wirkung aus, diese ist rein toxisch. So kommt es zu Übelkeit, Magenschmerzen und Schweißausbrüchen. Da sich die meisten Menschen nach dem Konsum der Pflanze übergeben müssen, bleibt die Todesfolge in der Regel aus – zum Glück.

Herbstzeitlose

Herbstzeitlose

Die Herbstzeitlose ist eine weit verbreitete krautige Pflanze. Tatsächlich vergiften sich relativ viele Menschen am Gift dieser Pflanze, denn sie sieht dem Bärlauch ähnlich. Zwar ist die Verwechslungsgefahr zur Blütezeit verschwindend gering, da die Pflanze dann keine Blätter hat, dafür hat sie in der Zeit, in der sie Blätter hat keine Blüte. Vergiftungen treten daher fast ausschließlich im Frühjahr auf, der Zeit in der die Herbstzeitlose keine Blüten hat. Problematisch ist, dass sich die ersten Vergiftungserscheinungen erst nach vier bis sechs Stunden zeigen.

Dann kommt es zu einem Brennen in der Mundhöhle, gefolgt von Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gerade für Kinder sind schon kleine Mengen gefährlich, daher ist besondere Vorsicht geboten. Sechzig Gramm der frischen Blätter können bereits einen achtzig Kilogramm schweren Menschen töten.

Wunderbaum

Wunderbaum

Der Wunderbaum ist eine weitere hochgradig giftige Zierpflanze, die gerne aufgrund des exotischen Aussehens in den heimischen Garten gestellt wird. Ricinus communis ist der botanische Name der Pflanze, wobei Ricinus der lateinische Begriff für Zecke ist. Die Pflanze trägt diesen Namen, da die Samen an das Aussehen einer Zecke erinnern. Und genau in diesen Samen steckt auch das Gift Rizin.

Dieses Gift ist nicht zu unterschätzen, die Einnahme führt zu Schleimhautreizungen, Übelkeit und Erbrechen. Niere, Leber, Magen und Darm können im Falle einer Vergiftung stark beschädigt werden, im schlimmsten Fall tritt der Tod durch Kreislaufversagen ein, da ein bestimmtes Protein zum Verklumpen der roten Blutkörperchen führt. Bereits wenige Samen können einen Menschen töten. Es gibt übrigens kein Gegengift.

Christrose

Christrose

Die Christrose, auch Schneerose oder Weihnachtsrose genannt, hat wahrscheinlich jeder schon einmal gesehen. Nur dass sie hochgradig giftig ist, kann man ihr nicht ansehen. Da sich die höchste Konzentration des Giftes allerdings in der Wurzel befindet, gibt es nur relativ wenig Fälle von Vergiftungen durch Christrosen.

Zu den Symptomen einer Vergiftung gehören Schwindel, Durchfall und Kollaps. Die Giftigkeit unterscheidet sich auch von Gattung zu Gattung. In der Gattung Helleborus zum Beispiel sorgt ein starkes Herzgift für eine insgesamt höhere Giftigkeit.