Ganz schnell ist es passiert. Ein falscher Griff ins Gewürzregal, und schon ist die eigentlich „zahme“ Mahlzeit auf einmal feurig scharf. Hier muss man aber nicht verzweifeln und die Sauce wegschütten. Es gibt verschiedene Mittel um die Schärfe wieder zu neutralisieren und das Essen wieder zu „zähmen“.
Allerdings sollte man vorher überlegen, welche Neutralisatoren am besten zum verschärften Gericht passen.
Milchprodukte zum Neutralisieren von scharfem Essen
Milchprodukte wie Joghurt, Sahne, Schmand oder aber auch die Milch selbst können einem Gericht eine gewisse Schärfe nehmen. In Indien wird zum Beispiel zu einem besonders scharfen Essen immer Joghurt als Beilage gereicht.
Das Geheimins dahinter? Capsaicin der Stoff der zum Beispiel in Chilis enthalten ist, ist fettlöslich und Milchprodukte sind ja bekanntermaßen fetthaltig. Forscher haben herausgefunden das ungetoasteter Toast bestrichen mit Mascarpone hervorragend gegen Schärfe hilft. Mascarpone ist sehr fetthaltig, was die Schärfe schon einmal im ersten Schritt wegnimmt. Der Toast wirkt sozusagen mechanisch und schabt dann noch den Rest Capsaicin von der Zunge.
Verlängern
Nicht immer eignen sich Milchprodukte zum „entschärfen“ des Gerichts. Hat man so einen Fall auf der Herdplatte stehen, kann es zum Beispiel helfen, das Gericht zu „verlängern“. Also entweder mehr Wasser oder andere Zutaten hinzugeben. Ein Beispiel: Wenn es sich bei dem überwürzten Gericht um Chili con Carne handelt, kann es helfen, wenn mehr Tomaten, Bohnen und Flüssigkeit hinzugegeben werden. Danach das Gericht einfach nochmal abschmecken.
Unter Umständen kann auch ein Teelöffel Honig helfen, der in die Sauce gegeben wird. Auch Wein ist hilfreich. Ist zum Beispiel die Suppe zu scharf geraten, kann diese mit zusätzlicher Brühe noch einmal gestreckt werden. Wichtig ist, dass das Essen nach dem Verlängern noch einmal probiert wird. Denn ganz wird diese Methode die Schärfe nicht nehmen können, aber zumindest um einiges abmildern.
Abschöpfen der Schärfe
Wie eingangs schon erwähnt, bindet Fett die Scharfmacher. Einfach das Fett, das sich an der Oberfläche angesammelt hat, abschöpfen. Damit hat man dann schon jede Menge Scharfmacher eingefangen.
Kartoffeln und Möhren als Neutralisator
Genauso wie bei versalzenem Essen helfen Kartoffeln und Möhren auch bei zu scharfem Essen. Das rohe (!) Gemüse klein schneiden und in die Sauce oder Suppe geben und mitkochen. Vor dem Servieren die Stücke wieder aus dem Essen fischen. Ebenso kann es helfen, wenn zu scharfem Essen stärkehaltige Beilagen serviert werden. Je mehr davon umso besser.
Im Notfall nochmal kochen
Wenn das alles nicht hilft, dann bleibt nur eins: In den sauren Apfel beißen und das ganze Essen nochmal kochen. Eventuell kann man Teile aus dem „verschärften“ Gericht dazu geben und so eher eine mittelscharfe Mahlzeit kreieren.
Zu scharfem Essen sollte als „Feuerlöscher“ auf gar keinen Fall Wasser serviert werden. „Scharf“ ist nämlich eigentlich gar kein Geschmack, sondern ein Schmerzempfinden. Die Scharfstoffe docken an die Schmerzrezeptoren an und geben „Alarm“. Deswegen helfen Getränke wie Wasser, Cola oder Bier gar nichts dagegen. Am besten hilft, wie eingangs schon erwähnt, Milch. Denn das in der Milch enthaltene Fett kappt die Verbindung zum Schmerzrezeptor und das Signal kann nicht mehr ans Gehirn weitergegeben werden.