Die Aroniabeere

Was ist Aronia?

Die Aroniabeere zählt zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Im Inneren der erbsengroße Scheinbeere befindet sich ein kleines Kerngehäuse, welches an einen Apfel erinnert. Daher wird die Beere im Volksmund auch Apfelbeere genannt. Die dunkle Färbung wird von natürlichen Pflanzenfarbstoffen hervorgerufen. Der hohe Anteil an Gerbsäure erzeugt den charakteristischen säuerlich, herben Geschmack. Aronia beinhaltet Vitamine A, B2, K und C, sowie eine Vielzahl an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Diese hochwirksamen Inhaltsstoffe haben die Wissenschaft auf die Beere aufmerksam gemacht.

Wie wird die Aroniabeere angebaut und geerntet?

Die Aroniabeere stammt aus den Wäldern Kanadas. Im Jahr 1900 wurde die vitaminreiche Frucht in Osteuropa das erste Mal für den Obstanbau verbessert und kommerziell angepflanzt. Heutzutage ist Polen das Hauptanbaugebiet. Mittlerweile wird das genügsame, robuste und widerstandsfähige Gewächs auch immer mehr in deutschen Gärten angebaut. Die Beeren wachsen an Sträuchern, die ein bis zwei Meter groß werden können. Die feinen, eiförmigen Blätter sind spitz zulaufend. Eine Blüte besteht aus jeweils fünf Kronblättern. Die Blüten blühen weiß, teilweise rosa. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend rot. Dadurch sind die Sträucher eine Zierde für jeden Garten. Ihr Duft zieht Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Sie bekommen keine Schädlinge, müssen wenig gegossen werden und sind pflegeleicht. Die hohe Flavonoid-Konzentration in der Schale macht sie kaum anfällig für äußere Einflüsse wie Ultraviolettstrahlung, Pilzbefall oder andere Krankheiten. Die Sträucher sind ortsunabhängig und können sowohl im Gebirge als auch im Flachland eingesetzt werden. Ein optimaler Strauch für Gartenanfänger. Die Bepflanzung sollte idealerweise im Frühling oder Herbst erfolgen. Getopfte Pflanzen können jedoch auch problemlos im Sommer angebaut werden. Dabei kann natürlicher Dünger das Wachstum fördern. Die Sträucher benötigen keine besonderen Schnittmaßnahmen. Ausschließlich im Frühling sollten schiefe oder sich überkreuzende Zweige herausgeschnitten werden. Die Blüten sind selbstbefruchtend, allerdings kann der Ertrag erhöht werden, wenn sich mindestens zwei Aroniasträucher im Garten befinden.

Es gibt drei Aronia-Arten. Die schwarze und filzige Apfelbeere wird vorwiegend im Obstanbau verwendet. Bei den Samen handelt es sich um Kaltkeimer, die nach einem längeren Kältereiz keimen. Apfelbeeren bilden natürlicherweise Ausläufer. Dadurch können sie leicht vermehrt werden. Die Ausläufer werden mit einem Spaten von der Mutterpflanze abgestochen und an einen neuen Standort versetzt. Es gibt sowohl veredelte als auch nicht veredelte Aronia-Arten. Im Sommer werden Stecklinge von noch unverholzten, jungen Triebspitzen abgeschnitten.

Die Erntereife erreicht die Aroniabeere im Zeitraum von August bis September. Dies ist jedoch von der Witterungshäufigkeit im Sommer abhängig. Scheint oft die Sonne und regnet es selten, kann die Aroniabeere früh geerntet werden und schmeckt süß. Regnet es häufig, werden die Beeren später reif. Um zu erkennen, ob die Beere erntereif ist, muss das Fruchtfleisch begutachtet werden. Es sollte durchgängig weinrot bis dunkelviolett gefärbt sein. An der Schale dürfen keine grünen Stellen sichtbar sein. Mithilfe einer Schere werden die Früchte als ganze Traube abgeschnitten und gewaschen. Anschließend werden die Apfelbeeren von den Stielen abgetrennt. Die Ernte sollte äußerst schnell vorgenommen werden, da Vögel die Sträucher rasch leer fressen.

Wie kann man die Aroniabeere verarbeiten?

Die Verarbeitungsmöglichkeiten der Aronia sind vielfältig. Aufgrund der vielen Gerbstoffe ist die Beere roh kaum genießbar. Friert man sie ein, verliert sie den säuerlich-herben Geschmack. Aroniabeeren werden aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe gerne zu Speisen und Getränken verarbeitet. Man findet sie beispielsweise in Marmelade, Direktsäften oder Tee. In gemahlener Form können sie als Smoothie verarbeitet werden. Da der Saft stark färbt, empfiehlt sich bei der Verarbeitung das Tragen von Handschuhen. Als Dörrobst können die Beeren für Süßspeisen oder Müsli verwendet werden. Ganze, gefrorene Früchte können jahrelang aufbewahrt und weiterverarbeitet werden. In der Lebensmittelindustrie werden die Beeren zum natürlichen Färben von Lebensmitteln eingesetzt.