Dachsfett – Wirkung und Anwendung

Dachsfett ist ein Hausmittel, welches durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten überzeugt. Dachsfett war bereits im Mittelalter bekannt, ist heute jedoch fast in Vergessenheit geraten. Aufgrund der vielseitig möglichen Verwendung lohnt sich ein Blick auf die einzelnen Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungsweise.

Dachsfett ist auch unter den Namen Dachssalbe oder Dachscreme bekannt, bei allen Varianten handelt es sich um Dachsfett in Salbenform. Dachsfett lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich bei verschiedenen Erkrankungen anwenden, zudem wird es gerne in der Lederpflege eingesetzt.

Dachsfett gewinnt man, indem man es in einem Wasserbad zum Schmelzen bringt. Häufig werden auch weitere Zusätze wie Harz oder Bienenwachs hinzugefügt.

Dachsfett – Verwendung als Lederpflege

Dachsfett wurde bereits im Mittelalter aufgrund vieler Eigenschaften geschätzt. In damaligen Zeiten wurde es von Bauern gerne zur Pflege von Kuheutern verwendet und äußerlich aufgetragen.

Aufgrund seiner rückfettenden Eigenschaften wurde es zudem häufig in der Lederpflege eingesetzt, so wurde Dachsfett beispielsweise verwendet, um Sättel, Stiefel und andere Lederwaren zu pflegen, ihre Geschmeidigkeit zu erhalten und somit zu verhindern, dass sie brüchig werden. Auch heute noch wird Dachsfett zur Lederpflege genutzt, jedoch haben andere Lederpflegeprodukte es größtenteils ersetzt.

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Dachsfett – Wirkung

Neben seiner positiven Wirkung auf Leder kann Dachsfett noch in einigen anderen Anwendungsbereichen positive Ergebnisse erzielen. Dachsfett als medizinisches Mittel für Menschen ist relativ unbekannt, tatsächlich kann Dachsfett in Form von Salbe oder Tabletten jedoch deutlich gesundheitsfördernde Wirkung haben.

Dachsfett enthält Corticosteroide, hierbei handelt es sich um ein natürliches Kortison. Diese sind zum Beispiel auch in Murmeltierfett enthalten, jedoch enthält Dachsfett die doppelte Menge an Corticosteroiden, tatsächlich entspricht die Menge der enthaltenen Corticosteroiden in etwa der Menge an Hydrocortison, welches in Salbenform aus der Apotheke erhältlich ist.

Diese Inhaltsstoffe wirken regulierend auf eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen, vor diesem Hintergrund wird es zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen oder auch Hautkrankheiten angewandt werden.

Die genaue Wirkung besteht vereinfacht gesagt darin, dass die enthaltenen Stoffe entzündungshemmend wirken und zudem das Immunsystem unterdrücken, sodass entzündliche Reaktionen des Immunsystems verringert werden. Des Weiteren ist eine relativ hohe Menge an Vitamin A enthalten, welches – innerlich angewandt – an einer Vielzahl von körpereigenen Prozessen unterstützend beteiligt ist.

Dachsfett kann – äußerlich angewandt – bei folgenden Erkrankungen und Verletzungen die Heilung unterstützen:

  • Rheuma
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte
  • Ekzeme
  • Verstauchungen
  • Prellungen
  • Tennisarm
  • Gliederschmerzen
  • Arthrose
  • Gicht
  • Cellulitis

Zudem wirkt es positiv bei Erkältungen oder Entzündungen und kann auch bei der Versorgung von Wunden eingesetzt werden.

Dachsfett – Inhaltsstoffe

Neben der großen Mengen an natürlichem Kortison enthält Dachsfett noch weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe:

Linolsäure: Zweifach ungesättigte Fettsäure, wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Beschaffenheit der Haut sowie deren Heilungsprozesse.

Ölsäure: Auch Oleinsäure genannt, es wird vermutet, dass Ölsäure vorbeugend gegen Krebserkrankungen wirkt.

Retinol: Auch Vitamin A1 genannt, positive Wirkung auf die Haut und deren Heilungsprozesse.

Vitamin B: Reguliert Hormonhaushalt und Stoffwechsel, zudem besitzt es eine positive Wirkung auf das Nervensystem.

Bei innerer Anwendung kann Dachsfett aufgrund dieser Inhaltsstoffe dazu beitragen, Gefäßablagerungen vorzubeugen, die Immunabwehr zu stärken und Entzündungsprozesse zu regulieren. Zudem wird der Hämoglobinspiegel aufrecht gehalten und die Verdauung positiv unterstützt.


Dachsfett – Anwendung

  • Äußerliche Anwendung von Dachsfett:

Für die äußerliche Anwendung wird die Dachssalbe auf die jeweilige Stelle aufgetragen und einmassiert. Diese Art der Anwendung kann bei jeglichen schmerzenden Stellen erfolgen, so eignet es sich bei schmerzenden Gelenken ebenso wie bei der Wundversorgung oder bei Hautproblemen wie Neurodermitis bzw. Schuppenflechte.

Rheuma/Arthrose: Um eine bestmögliche Wirkung zu erzielen, sollte man die Dachssalbe nach einem heißen Bad auf die entsprechende Stelle auftragen. Das heiße Bad bewirkt durch die hohen Temperaturen eine Öffnung der Poren in der Haut, sodass die Salbe optimal aufgenommen werden kann.

Erkältung/Bronchitis: Auch bei Erkältung oder Bronchitis zeigt Dachsfett eine lindernde Wirkung. Es kann – ähnlich wie Bronchialsalben aus der Apotheke – auf Brust und Rücken aufgetragen werden. Anschließend sollten die eingerieben Stellen mithilfe von Decken oder Wärmflaschen gut warmgehalten werden.

Verbrennungen: Um Verbrennungen mit Dachssalbe zu behandeln, sollte das Dachsfett zusammen mit ätherischen Ölen aus Rosmarin, Lavendel und Pfefferminz gemischt werden. Diese Masse trägt man auf die Verbrennung auf und wickelt einen Verband darum.

Mittelohrentzündung: Zur Behandlung einer akuten Ohrentzündung mischt man geschmolzenes Dachsfett zu gleichen Teilen mit Zwiebelsaft, diese Mischung wird erhitzt. Anschließend lässt man die Mischung soweit abkühlen, bis eine lauwarme Temperatur erreicht ist. Von dieser Mischung gibt man einige Tropfen über Nacht in das betroffene Ohr.

Kosmetik: Auch in einigen kosmetischen Cremes ist Dachsfett aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften enthalten.

  • Dachsfett – Innerliche Anwendung:

Dachsfett ist auch in Tablettenform erhältlich, in dieser Form gilt es als noch nahrhafter als Lebertran.

Dachsfett in Reinform kann auch zum Kochen verwendet werden, da es jedoch einen starken Eigengeschmack aufweist, sollte man das Fett vor der Anwendung verflüssigen. Dies kann durch Beigabe von etwas Wasser, Zwiebel- oder Apfelstücken geschehen, die Masse wird anschließend durch ein Sieb gegossen.

Erkältung/Bronchitis: Auch innerlich angewandt kann Dachsfett bei erkältungsbedingten Beschwerden oder bei Bronchitis helfen. Erwachsene nehmen hierfür circa einen Esslöffel geschmolzenes Dachsfett zu sich. Da es einen starken Eigengeschmack aufweist, sollte man es für Kinder bekömmlicher machen, indem man es beispielsweise in warmen Kakao einrührt.

Dachsfett kaufen

Dachsfett wird heute noch selten verkauft. Dies liegt zum einen daran, dass Dachsfett und dessen Nutzung weitestgehend in Vergessenheit geraten sind, zum anderen sorgt vor allem die sinkende Dachspopulation für eine deutlich verminderte Menge an Dachsfett im Handel.

Vor allem im Online-Handel ist Dachsfett jedoch weiterhin in Tablettenform oder in Form von Salben erhältlich. Auch in Reformhäusern oder Geschäften mit Fokus auf Naturprodukten ist Dachsfett oft erhältlich.

Naturreines Dachsfett – Unterschied?

Dachsfett ist vor allem in Form von Salben oft in Kombination mit weiteren Zusätzen erhältlich, so werden unter anderem Honig oder ätherische Öle zugefügt. Diese Beigabe erfolgt vor allem im Hinblick auf den strengen Geruch von Dachsfett.

Reines Dachsfett hingegen enthält keine weiteren Zusatzstoffe, jedoch ist der Geruch dementsprechend weniger angenehm, als wenn wohlriechende Zusätze beigemengt werden.

Kontraindikation: Wann darf Dachsfett nicht angewandt werden?

Da es sich bei naturreinem Dachsfett um ein reines Naturprodukt handelt, gibt es wenige Gründe, die gegen eine Anwendung sprechen.

Dennoch sollte während Schwangerschaft und Stillzeit auf die orale Aufnahme von Dachsfett verzichtet werden. Gleiches gilt für Patienten mit Gallenproblemen und an Hepatitis erkrankten Personen.