Die kleine Apfelbeere – Aronia, oder auch schwarze Apfelbeere, gehört zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihre Verwandtschaft zu Äpfeln offenbart ihr Querschnitt. Dort liegen ihre Samen mittig angeordnet wie in den Kerngehäusen von Äpfeln.
Herkunft
Powerfood ist in aller Munde. Kein Wunder also, dass immer exotischer klingendere Pflanzen oder Pflanzenteile aus nichteuropäischen Gefilden den Weg zu uns finden. Die Aroniabeere hingegen gilt als heimisches Superfood, dass immer mehr Liebhaber findet. Ursprünglich war der Aronia Strauch in den Gebieten zwischen der heutigen USA und Kanada beheimatet. Über Umwege kam sie dann über die Sowjetunion in die damalige DDR und blieb in Deutschland beheimatet.
Anbau
Der Aronia Strauch stellt bescheidene Ansprüche an den Boden, ist widerstandsfähig gegenüber niedrigen Temperaturen und Krankheiten.
Wichtige Inhaltsstoffe
Die Lebensmittelwissenschaft kategorisiert die Aroniabeere als proaktives Lebensmittel, weil sie eine Vielzahl an Mikronährstoffen für die Ernährung bietet. Neben auffällig hohen Mengen an Folsäure, Eisen und Jod beinhaltet sie noch Vitamin E, K, B und C, Kalium, Calcium, Magnesium, Zink, Kupfer, und Mangan. Ihr Farbstoff zählt zu den Polyphenolen und gilt damit als Antioxidans.
Verwendung
In Deutschland werden überwiegend Pflanzen mit süßlicheren Nuancen der charakteristisch herb- säuerlichen Beeren angebaut. Aus diesen Beeren werden milde hochwertige und bekömmliche Säfte, Trockenobst oder Aronia Pulver hergestellt. Immer beliebter wird die Aronia Marmelade.
Aronia Saft
Bei der Saftherstellung werden erntefrische Beeren zunächst gewaschen und möglichst schonend gepresst. Der Entstehende Saft darf nur als Direktsaft beworben werden, wenn keinerlei Zusatzstoffe oder Zucker beigemischt werden. Dabei ist das kalte Entsaften, in Bezug auf den Erhalt der Mikronährstoffe, am vorteilhaftesten. Entsaftungsverfahren bei denen Hitzeeinwirkung genutzt wird verringern die Mengen an Vitaminen im Endprodukt.
Aronia Pulver
Aronia Pulver ist ein Produkt aus der ganzen Beere oder ihrer Schale. Die hochwertigste Form des Pulvers wird aus der im Entsaftungsprozess zurückgebliebenen Schale gewonnen. Dazu wird der Rückstand getrocknet und anschließend zu Pulver vermahlen. Ganze Beeren werden in getrockneter Form zu Pulver vermahlen.
Die Konfitüre und ihre sieben Gesichter
Im Jahr 2001 ist in der Richtlinie 2001/113/EG, der Europäischen Gemeinschaft, festgelegt worden, dass Konfitüren und ähnliche Erzeugnisse gewissen Zutaten und Mengenverhältnissen zugrunde liegen müssen. Im Jahr 2003 ist die Richtline der EG in deutsches Recht unter dem Namen Konfitürenverordnung (KonfV) überführt worden. Diese kennt sieben Arten: Konfitüre, Konfitüre extra, Gelee, Gelee extra, Maronenkrem, Marmelade und Gelee-Marmelade.
Konfitüre
Sie besteht aus 35% Fruchtanteil, Wasser und Zuckerarten. „Konfitüre extra“ nennen darf sich ein Produkt aus nicht konzentriertem Fruchtmark von Johannisbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren. Hier liegt der Fruchtgehalt höher als bei der Konfitüre.
Marmelade
Eine Marmelade darf nur als solche beworben werden, wenn sie ausschließlich aus Zucker, Wasser und Erzeugnissen aus Zitrusfrüchten (min. 20%) besteht. Wenn die Marmelade keine festen Bestandteile der Zitrusfrucht mehr enthält, ist es eine „Gelee-Marmelade“.
Gelee
Hierbei handelt es sich um einen Aufstrich aus Fruchtsäften (35%) und Zucker. Gelee extra zeichnet sich durch einen höheren Fruchtsaftgehalt aus.
Aronia Marmelade
Der Volksmund ist an den Begriff Marmelade gewöhnt und braucht, bei selbst hergestellten Aufstrichen aus Früchten, derartige Unterscheidungen nicht zu berücksichtigen, sofern er diese nicht gewerblich in den Verkehr bringt. Da private Frühstückstische selten gewerblich genutzt werden, steht dem süßen Genuss dieser Wunderbeere nichts mehr entgegen.
Zubereitung der Marmelade
Die Aronia Marmelade kann mit frischen oder tiefgekühlten Beeren zubereitet werden. Wenn der Lieblingsaufstrich keine festen Bestandteile enthalten soll, kann Aronia Saft gewählt werden. Bei der Verwendung von Direktsaft kann der Fruchtanteil um ca. 15% reduziert werden. Für eine persönliche Note können zusätzlich Äpfel, Birnen oder Himbeeren im Fruchtanteil ergänzt werden. Je nach Rezept werden die Beeren, ggf. anderes Obst, oder Direktsaft mit Wasser und Zucker erhitzt. Die heiße Marmelade wird dann in geeignete gut verschließbare Gläser gefüllt und zugeschraubt. Um eine haltbare Marmelade zu erhalten werden die verschlossenen Gläser auf den Kopf gestellt und ausgekühlt. Viel Freude mit diesem süßen Powerfood!
