Haarriss im Handgelenk

Ein Haarriss (medizinisch Fissur, lat. Fissura ossium) ist die Vorstufe zum Knochenbruch, der soge­nannten Fraktur. Fissur bedeutet „Ritze oder Furche“ und bezeichnet somit die Einkerbung bei Kno­chen. Neben dem Knie ist der Haarriss im Handgelenk eine der häufigsten Fissuren, die besonders Sportler und schwer arbeitende Berufsgruppen plagt.

Haarriss im Handgelenk – Noch kein Knochenbruch

Ein Haarriss kann im Gegensatz zum Knochenbruch lange unbemerkt bleiben, denn im Ruhezu­stand oder bei sehr geringer Belastung, spürt der Betroffene oftmals keine Schmerzen. Haarrisse treten besonders im Beinbereich, in der Knieregion, dem Mittelfußknochen sowie dem Handgelenk bei großer Belastung auf. Keine einmalige Verletzung verursacht den Haarriss, sondern eine langsa­me Verformung des Knochens.

Frühe Symptome lassen sich dabei nur schwerlich erkennen, denn im Anfangsstadium sind oftmals leichte Druckschmerzen das einzige, vielfach übersehene Warnsignal. Treten weitere Belastungen regelmäßig auf, so steigern sich die Druckschmerzen bis an der betroffenen Stelle eine Schwellung entsteht, die bei Nichtbehandlung permanent verbleibt.

Der Haarriss lässt sich in mehrere weitestgehend synonyme Kategorien unterscheiden, die jeweils andere Ursachen aufweisen:

  • Ermüdungsbruch: Diese werden auch Stressfraktur genannt und resultieren aus einem im­mer brüchiger werdenden Knochen. Der Körper versucht durch neues Knochengewebe der Abnutzung entgegenzuwirken. Überschreitet die Abnutzung jedoch die Regenerationsfähig­keit des Körpers wird durch den konstanten Auf- und Abbau von Knochenmasse die Stelle brüchig.
  • Insuffizienzfraktur: Diese tritt besonders im hohen Alter oder bei Frauen nach ihrer Meno­pause auf bzw. wurde durch diverse Vorerkrankungen begünstigt. Die Ursache sind hierbei zurückliegende Abnutzungen oder Verletzungen, die die Elastizität des Knochens reduzieren und ihn so anfälliger für Brüche werden lassen.
  • Weitere Faktoren: Ein besonders hohes Körpergewicht verstärkt diese Faktoren durch die höhere Knochenbelastung zusätzlich. Auch Kalziummangel sowie unsachgemäßes Krafttraining (zu hohe Steigerungen der Intensität) begünstigen einen Haarriss.

Was tun bei Schmerzen im Handgelenk?

Da ein Haarriss auf längere Sicht zum Knochenbruch führen kann, sollten anhaltende Schmerzen nicht abgetan werden. Ein Besuch beim Arzt sollte also Pflicht sein. Der entsprechende Facharzt kann im Anschluss durch verschiedenste Überprüfungen eine erste Diagnose stellen. Deswegen empfiehlt sich der Besuch bevor es zu spät ist.Haarriss-im-Handgelenk

Diagnose einer Fissur

Zunächst erstellt der behandelnde Arzt einen Röntgenaufnahme, die in seltenen Fällen den Haarriss nicht erkennen, weswegen der Doktor weitere Möglichkeiten in Betracht ziehen kann, um den Verdacht auf eine vorliegende Fissur zu überprüfen.

Deswegen wenden viele Ärzte weitergehende Untersuchungen mithilfe von Computertomographien (CT), Kernspintomographien (MRT) oder Szintigraphie an, die beim Erkennen helfen sollen. Die größte Gefahr bei der Stressfraktur ist die vielfach verspätete Diagnose, weswegen ein früher Gang zum Arzt bei Verdacht auf einen Haarriss im Handgelenk oder der Kniegegend empfohlen wird.

Wie lange dauert ein Haarriss im Handgelenk?

Die Behandlungsdauer ist abhängig von der Komplexität des Knochenbruchs. Eine Fissur wird ebenfalls durch einen strammen Verband, Gips oder eine Schiene ruhiggestellt. Die Schwere von der Fraktur beeinflusst ebenso die Heildauer. Für gewöhnlich beträgt die Genesung zwischen fünf und sechs Wochen, besonders schwere Fissuren können sich dennoch bis zu 15 Wochen hinziehen.

Wichtig ist die Schonung und die Nichtbeanspruchung der betroffenen Stelle, um Rückfälle zu ver­meiden. Möglicherweise wurde der Haarriss so spät entdeckt, dass lediglich eine Operation noch Genesung verspricht, in diesem Fall, werden je nach Einschätzung des Arztes auch Schrauben oder Metallplatten eingesetzt. Üblicherweise wird eine Behandlung dabei durch den Einsatz von Schmerzmitteln begleitet.

Daneben existieren auch medikamentöse Behandlungen, die aber nur auf ärztliche Anweisung in Betracht gezogen werden sollten. Besonders bei starken Schmerzen, sollten schmerzlindernde Mit­tel durch den Arzt verschrieben werden.

Haarriss am Mittelhandknochen

Auch der Mittelhandknochen ist ein möglich Ort für eine Fissur, die besonders häufig bei Kampf­sportlern wie Boxern oder Ringern auftritt. Im Normalfall reicht jedoch eine Röntgenaufnahme aus, um das Vorhandensein eines Haarriss am Mittelhandknochen durch einen Arzt zu erkennen. Die Be­handlung ist die Gleiche wie bei einer Fissur im Handgelenk.

Haarriss am Finger

Diese Form des Haarrisses lässt sich einfacher erkennen, da der Schmerz und die Schwellung we­sentlich deutlicher bemerkbarer sind. Genesung und Behandlungsmethode sind identisch mit der Ver­letzung am Handgelenk. Die Finger sind in diesem Fall besonders zu schonen, denn Beeinträchti­gungen und Folgeschmerzen sind gerade an dieser Stelle mehr als nur ein Ärgernis.

Hausmittel bei Haarriss im Handgelenk

Nach dem Besuch beim Arzt und der Behandlung der betroffenen Stelle durch diesen, kann der Heilprozess durch einfache Mittel jedoch unterstützt werden

Kontaktaufnahme mit Physiotherapeuten: Der Gang zum Physiotherapeut kann dabei helfen,die angrenzenden Gelenke, während der Genesungsphase, nicht einschlafen zu las­sen.

  • Das Handgelenk schonen: Es ist empfehlenswert in der Nacht ein Kissen unter den Gips oder Verband zu legen, um Schwellungen zu vermeiden sowie den Arm nicht herabhängen zu lassen.
  • Regelmäßige Ruhe: Der Ruhezustand ist die beste Voraussetzung für eine schnelle und ge­lingende Heilung, daher sollte es oberste Priorität sein unnötige Stressfaktoren zu vermei­den.
  • Alternatives Ausdauertraining für Sportler: Betroffene, die während der Heilung nicht zu stark an Leistung einbüßen wollen, können alternative Trainingsmethoden nutzen, um Kon­dition und Kraft zu erhalten, sollten das Training keinesfalls aber übertreiben.

Wichtiger Hinweis bei Gelenkschmerzen

Die vorgestellten Hausmittel und Tipps ersetzen nicht den Gang zum Haus- oder Facharzt. Bei lange anhaltenden Beschwerden sollte unbedingt die Möglichkeit eines Haarrisses in Betracht gezogen und der zuständige Mediziner kontatiert werden.