Gallereflux: Ursachen, Therapie und Hausmittel

„Wer sein Herz ausschütten kann, dem wird die Galle nicht überlaufen“, ist ein Sprichwort im deutschen Volksmund, an dem bisweilen etwas Wahres dran ist.

Im Falle von psychischen Belastungen, kann es zu Krankheiten bezüglich der Galle kommen. Oftmals geht es dabei um unterdrückte Emotionen, Aggresionen oder Gefühlverhärtung.

Geschätzte 20% der Bevölkerung leiden an der Gallerefluxkrankheit, auch „Duodenogastraler Reflux“ genannt und ist eine andere Art von Sodbrennen. Häufige Ursachen und Therapien sowie potenzielle Hausmittel an dieser Stelle. In jedem Fall ersetzen Analysen und Hausmittel keine Therapie beim Arzt. Dieser ist bei ersten Anzeichen unverzüglich aufzusuchen.

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Funktion der Galle

Die Galle zählt zu den zähen Körperflüssigkeiten, die in der Leber produziert werden, bevor sie in die Gallenblase geleitet und dort schließlich gespeichert werden. Diese Masse wird während des Verzehrs von Mahlzeiten in den Zwölffingerdarm, fachwissenschaftlich Duodenum, ausgeschüttet. Diese Galle wird bei der Verdauung von Fetten im Darm benötigt.

Die Galle neutralisiert den sauren Speisebrei im Zwölffingerdarm und  wirkt als Ausscheidungsmedium für verschiedene Substanzen, die sich nur schwerlich in  Wasser lösen lassen und in der Leber in eine vom Körper ausscheidbare Form gebracht werden.

Im Darmlumen befinden sich amphiphile Gallensäuren, die im Darmlumen freie Fettsäuren, fettlösliche Vitamine und Cholesterin und zu den Enterozyten transportieren. Dies dient dem Körper als hilfreiche Möglichkeit zur Reabsorbtion von apolaren Substanzen. Am Ende des enterohepatischen Kreislaufes gelangen die Gallensäuren zurück in die Leber.

Gallenrefluxkrankheit Behandlung und Ursachen

Reflux kommt aus dem lateinischen und bedeutet „zurückfließen“.

Das Problem bei Gallereflux: Im Mageninhalt befindet sich Säure, die aus:

  • Wasser
  • Eiweiße
  • Gallensalze
  • Bilirubin (Abbauprodukt von roten Blutkörperchen)
  • Cholesterin
  • Phospholipide (eine Art von Fetten)

besteht.

Gallereflux entsteht, wenn die Flüssigkeit vom Zwölffingerdarm in den Magen zurückfließt zur Speiseröhre. Im Magen kann die Säure keinen Schaden anrichten, da die Magenschleimhaut uns davor schützt.

Anders ist es in der Speiseröhre – diese ist nicht dafür ausgelegt, weswegen es zu schmerzhaften Entzündungen kommen kann. Sobald die Säure in die Speiseröhre gelangt, spricht man vom typischen „Sodbrennen“.

Die Speiseröhre endet unter dem Zwerchfell, unter dem sich ein Schließmuskel (Papille) befindet. Wenn von oben Nahrung kommt, öffnet sich der Muskel und danach schließt er sich wieder, um einen Rückfluss zu verhindern.

Bei Menschen mit einer Refluxerkrankung ist dieser Schließmuskel zu schwach und kann aufgrund dessen nicht mehr richtig schließen. Eine andere Möglichkeit an dieser Krankheit zu leiden ist, dass zu viel Magensäure produziert wird.

Bei Schwangerschaft

Am Ende einer Schwangerschaft, drückt das ungeborene Kind den Magen der Mutter nach oben, was ebenso Reflux verursachen kann.

Durch eine Speiseröhren-, Magen- und Zwölffingerdarmspiegelung auch „Ösophago-Gastro-Duodenoskopie“ kann der Arzt die Gegebenheiten im Verdauungstrakt überprüfen und gegebenenfalls die Ursache des Gallereflux finden.

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Symptome bei Gallereflux

Die typischen Beschwerden dieser Krankheit sind:

  • Magenschmerzen
  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Blähungen
  • Brennen hinter dem Brustbein
  • Druckgefühl auf der Brust (häufiges aufstoßen)

Häufig treten diese Beschwerden ca. zwei Stunden nach einer Mahlzeit auf.

Vorsicht: Wenn Magensäure bis in den Mund gelangt, kann diese den Zähnen schaden! Bei einer langanhaltenden Refluxkrankheit könnten Berichten zufolge Schleimhautzellen sogar Speiseröhrenkrebs verursachen.

Therapie nur durch den Arzt

Wenn von einem Arzt die vermutete, krankhafte Gallereflux diagnostiziert wurde, gibt es unterstützende Maßnahmen zur Heilung:

  • Keine Kohlensäure
  • Wenig Alkohol
  • Verzicht auf Rauchen
  • Verzicht auf Süßigkeiten und fettreiche Lebensmittel
  • Verzicht auf Kaffee
  • Gewichtsreduktion
  • Entspannung

Außerdem kann der Arzt neutralisierende Medikamente verabreichen, wie unter Umständen Antazida oder Riopan, welche gerade bei akuten Beschwerden eingesetzt werden.

Unter Umständen können auch pflanzliche Heilmittel wie Prokinetika aushelfen. Noch effektiver ist es, Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol) einzunehmen, diese verhindern die Produktion von Magensäure.

Bevor Medikamente eingenommen werden, muss dies vorerst mit einem Arzt abgeklärt werden!

Hausmittel bei Gallereflux

Nach Behandlung der Gallereflux durch den Arzt, ist es wichtig für die Nachsorge, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Rhytmische Ausdauersportarten können dafür sorgen, dass die Beweglichkeit im Magen-Darm Bereich verbessert wird.

Wichtig ist es aber auch, die Ernährung umszustellen und sein Gewicht zu reduzieren.

Man kann die Magensäure durchaus auch binden und akut neutralisieren um vom Schmerz befreit zu sein. Zu Beginn macht es Sinn, aufgrund des neutralen Ph-Werts viel stilles Wasser zu sich zu nehmen. Wasser mit Kohlensäure oder Limos können das Sodbrennen nur weiter begünstigen.

Mit Brot lässt sich gut Magensäure binden, da dieses basisch ist. Zwieback oder Kartoffeln sind auch noch wunderbare Mittel, um die Säure zu neutralisieren.

Natron zur Bindung der Magensäure

Natron ist ein Alleskönner und im handelsüblichen Backpulver zu finden. Im Drogeriemarkt oder im Internet gibt es dieses aber auch als reines Produkt.

Natron eignet sich wunderbar zum Binden der Magensäure. Es reagiert basisch und neutralisiert überschüssige Magensäure.